Was Low Code für ERP im Mittelstand wirklich bedeutet
ERP-Projekte gelten im Mittelstand oft als Mammutaufgaben – voller Abhängigkeiten, Unsicherheiten und teurer Speziallösungen. Doch was wäre, wenn jede Kundenanfrage nicht als Störung des Systems, sondern als Chance zur Weiterentwicklung verstanden würde? Genau das erleben wir mit unserer Low-Code-Plattform – und das verdanken wir einem einfachen Prinzip: Flexibilität.
Unsere Kunden – meist mittelständische Unternehmen mit komplexen Abläufen – wollen keine Standardsoftware, die sie in starre Prozesse zwingt. Sie wollen ein System, das versteht, wie sie ticken. Und das sich genauso schnell weiterentwickeln lässt wie ihr Geschäft. In diesem Artikel zeige ich Ihnen, warum Low Code nicht nur eine technologische Entscheidung ist, sondern ein strategischer Vorteil – besonders für Unternehmen, die Wert auf ihre individuellen Abläufe legen.
Was ist Low Code? Eine einfache Erklärung für Entscheider
„Low Code“ bedeutet: Sie benötigen kaum Programmierkenntnisse, um ein System an Ihre Prozesse anzupassen. Statt hunderte Zeilen Code zu schreiben, nutzen Sie grafische Oberflächen und vorkonfigurierte Bausteine – ähnlich wie ein Baukasten.
So funktioniert es in der Praxis:
- Geschäftsprozesse werden visuell dargestellt – in Form von Modulen, Flussdiagrammen oder Formularen.
- Änderungen erfolgen per Mausklick: Felder anlegen, Regeln definieren, Abläufe bauen.
- Die IT oder sogar Fachabteilungen können viele Anpassungen eigenständig umsetzen – ohne ständig externe Entwickler beauftragen zu müssen.
Low Code vs. klassische Programmierung
| Merkmal | Klassische ERP-Programmierung | Low Code ERP |
|---|---|---|
| Umsetzung | Code schreiben | Visuell modellieren |
| Anpassung | Nur durch Entwickler | Auch durch Fachabteilungen |
| Aufwand | Wochen bis Monate | Tage bis Wochen |
| Kosten | Hoch, da individuell programmiert | Deutlich günstiger, da wiederverwendbare Module |
| Flexibilität | Gering bei späteren Änderungen | Hoch – durch modulare Struktur |
Was Low Code nicht ist:
- ❌ Kein einfacher Baukasten für Endverbraucher
- ❌ Keine starre Vorlage mit wenigen Optionen
- ✅ Sondern: Ein professionelles System, das individuelle Prozesse flexibel abbildet – verständlich und zukunftsfähig
Das Problem: Warum klassische ERP-Systeme dem Mittelstand oft schaden
Starre Systeme ersticken Flexibilität
Viele ERP-Systeme sind auf Branchenstandards ausgelegt – doch genau das ist das Problem. Denn was als „best practice“ gilt, deckt oft nur die Hälfte der realen Anforderungen ab. Spezielle Kalkulationen? Individuelle Angebotslogik? Sonderprozesse? Fehlanzeige. Wer sich anpasst, verliert – und zwar genau den Teil seines Geschäfts, der ihn erfolgreich macht.
Sonderwünsche führen zu Kostenexplosionen
In klassischen ERP-Projekten wird jeder abweichende Wunsch zur „Sonderprogrammierung“ erklärt – mit langen Wartezeiten, hohen Zusatzkosten bei regelmäßigen Updates der Standardsoftware und externer Abhängigkeit. Kein Wunder, dass viele Unternehmen irgendwann resignieren: Sie zahlen für ein System, das sie täglich behindert.
IT-Abteilungen werden zu Bittstellern
In vielen Unternehmen ist die eigene IT zum internen Dienstleister degradiert. Anpassungen müssen beantragt, freigegeben und teuer beauftragt werden. Die Folge: Nichts bewegt sich. Und wenn doch, dann dauert es häufig Wochen oder Monate – viel zu lange für ein dynamisches Geschäftsumfeld.
Praxisbeispiel: Vom Frust zur Freiheit – ein Maschinenbauer digitalisiert sich selbst
Ausgangslage: Kalkulation nur in Excel, ERP als Fremdkörper
Ein mittelständischer Maschinenbauer arbeitete mit einem ERP-System, das nur die Hälfte der realen Abläufe abbildete. Besonders die Angebotskalkulation war problematisch: Sie fand vollständig in Excel statt. Abhängigkeiten zwischen Bauteilen, Preisstaffelungen, Nachkalkulationen – alles wurde manuell gerechnet. Die Daten wanderten per Copy & Paste ins System. Fehler waren vorprogrammiert.
Ein besonders teurer Vorfall:
Drei aufeinanderfolgende Aufträge wurden mit falschen Einkaufspreisen kalkuliert – die Marge schien solide. Tatsächlich lag sie weit unter der Schmerzgrenze. Die Folge: Über 12.000 € Verlust – weil die Systemdaten veraltet waren und die Kalkulation nicht warnte. Hinzu kamen Stillstände durch falsch geplante Lagerbestände und hoher Abstimmungsaufwand, weil niemand mehr genau wusste, wer welche Information wo gepflegt hatte.
Die Lösung: Low Code als Werkzeugkasten für die eigenen Prozesse
Mit unserer Plattform wurde die komplette Angebotslogik digitalisiert – exakt so, wie das Unternehmen kalkuliert. Abhängigkeiten, Varianten, Nachkalkulation – alles wurde visuell abgebildet. Die IT-Abteilung konnte eigene Logiken modellieren, ohne Code. Sonderwünsche wurden zum Regelfall, nicht zum Problem.
Ergebnis: Flexibilität, Tempo und Klarheit
Heute können Angebote in Minuten erstellt werden – mit tagesaktuellen Daten, individuellen Logiken und voller Nachvollziehbarkeit. Das Unternehmen hat nicht nur Geld gespart, sondern vor allem eins gewonnen: Kontrolle.
Zusätzlich wurde durch die Detailgetreuheit der Kalkulation mit wenig Aufwand die optimale Basis für die Fertigungsplanung geschaffen
5 Prinzipien für ERP-Systeme, die wirklich funktionieren
- Visualisierung schafft KlarheitWer Abläufe auf einen Blick sieht, erkennt sofort, wo es hakt – und wo Potenzial liegt.
- Prozesse vor SoftwareKein System der Welt ist wertvoller als Ihre Abläufe. Software muss sich anpassen – nicht umgekehrt.
- Flexibilität statt KompromisseSonderfälle gehören zum Alltag. Gute Systeme können damit umgehen – ohne Zusatzkosten.
- Selbstständige Anpassung ermöglichenWenn Ihre IT oder Fachabteilung Prozesse selbst pflegen kann, gewinnen Sie Schnelligkeit und Unabhängigkeit.
- Schrittweise EinführungErfolgreiche Digitalisierung erfolgt modular – mit klaren Etappen und messbarem Fortschritt.
Checkliste: Trifft das auf Ihre Situation zu?
- **Sie brauchen Excel, um ein Angebot zu kalkulieren?**→ Dann ist Ihr ERP nicht gut genug.
- **Sie warten Tage oder Wochen auf Systemanpassungen?**→ Dann hat Ihre IT keine Handlungsfreiheit.
- **Sonderfälle lösen bei Ihnen interne zusätzliche Aufwände und Risiken aus?**→ Dann passt das System nicht zu Ihrem Geschäft.
- **Ihre Datenbasis ist lückenhaft oder veraltet?**→ Dann sind Ihre Entscheidungen riskant.
- **Sie haben mehr als zwei parallele Systeme für denselben Prozess?**→ Dann kostet Sie jede Abstimmung Zeit, Geld und Nerven.
Was können Sie selbst modellieren – und was nicht?
Unsere Plattform ist so konzipiert, dass Fachabteilungen viele Prozesse selbst anpassen können: Felder, Formulare, Workflows, Berechnungen – alles per Klick, ohne zu programmieren. Sie sehen jede Änderung, können sie testen, anpassen und direkt produktiv schalten.
🧱 Typische Beispiele für selbst modellierbare Inhalte:
- Angebotsformulare mit Berechnungslogik
- Rollenrechte & Sichtbarkeiten
- Automatisierte Aufgabenketten
- Angebotspositionen mit Variantenlogik
🛑 Wo sind die Grenzen?
- Hochkomplexe Schnittstellen oder externe API-Anbindungen
- Systemübergreifende Integrationen
- Performancekritische Prozesse mit Millionen Datensätzen
Aber selbst dort gilt: Sie definieren, was passieren soll – und unsere Entwickler setzen nur noch um, was wirklich technisch sein muss. Kein Blackbox-IT-Projekt. Sondern Zusammenarbeit auf Augenhöhe.
Low Code ist kein Versprechen – es ist ein Werkzeug. Für alle, die ihre Prozesse kennen, leben und besser machen wollen.
Wir glauben: Wer Prozesse versteht, braucht kein Großprojekt – sondern einen sauberen Einstieg, der wirkt.
Starten Sie mit einem konkreten Pilotbereich – live, nachvollziehbar und auf Ihre Realität zugeschnitten.
Kein Risiko. Keine PowerPoint. Sondern ein System, das zeigt, was möglich ist.


